Zwei Männer ziehen Holzscheite aus dem Schwemmkanal
Zwei Arbeiter ziehen in traditioneller Arbeitskleidung Holz aus dem Schwemmkanal

Zeittafel

Zeittafel

1735: Josef Rosenauer wird in Kalsching (Chvalšiny) bei Krumau geboren.

1750: Josef Rosenauer tritt als Forstlehrling in die Fasanerie in Rotenhof ein.

1753: Kaiserin Maria Theresia erteilt an Freiherrn von Grechtler das Privileg, Holz vom Südwesthang des Dreisesselberges auf der Großen Mühl zur Donau zu schwemmen. Dieses Privileg geht 1766 an das Hochstift Passau über. In der Zeit von 1766 - 1786 wurden vom Stift Schlägl 6000 Klafter Holz geliefert.

1758: Josef Rosenauer wird Forstadjunkt in Krumau.

1771: Josef Rosenauer kehrt vom Studium an der Ingenieurakademie in Wien, wohin er vom Fürsten Schwarzenberg geschickt wurde zurück und wird zum Forstingenieur ernannt.

1774: Josef Rosenauer legt dem Fürsten Schwarzenberg den Entwurf eines Kanalprojektes vor.

1775: Josef Rosenauer beginnt mit dem Nivellement der Kanalstraße.

1778: Josef Rosenauer legt dem Fürsten Schwarzenberg zum zweiten Mal sein Kanalprojekt vor. Dabei bietet er an, die Baukosten des ersten Jahres zu übernehmen, weiter sollten dann die Einkünfte den Kanalbau finanzieren.

1779: Josef Rosenauer wird bei der Landtafel Prag zum beeideten Landmesser des Königreiches Böhmen bestellt.

1780: Josef Rosenauer wird vom Fürsten Schwarzenberg mit Untersuchungen zur Flößbarmachung der Moldau bei der Teufelsmauer beauftragt.

1784: Josef Rosenauer macht den Vorschlag, die Stromschnellen durch einen 6,3 km langen und 5,7 m breiten Kanal zu umgehen. Dieser wird von Fürst Johann I. von Schwarzenberg genehmigt. 1785 soll mit dem Bau begonnen werden, dieses Vorhaben wird jedoch von einer Kommission wegen zu hoher Kosten abgelehnt.

1789: Am 29. April 1789 erfolgt der Baubeginn des Schwarzenbergischen Schwemmkanals. Der erste 21 km lange Bauabschnitt reicht vom Ursprung des Zwettlbaches an der Wasserscheide (Rosenhügel) bis zum Hefenkriegbach.

Noch im gleichen Jahr konnte sich eine kaiserliche Hofkommission überzeugen, dass durch den Kanal tatsächlich Wasser von den Nebenflüssen der Moldau über die Wasserscheide (Rosenhügel) zur Großen Mühl und damit weiter zur Donau fließt.

1790: Am 20. Februar 1790 stirbt Kaiser Joseph II., sein Nachfolger wird Leopold II. Im Frühjahr 1790 wird die erste Probeschwemme durchgeführt.
Leopold II. erteilt Fürst Schwarzenberg das Privileg, auf einem zu errichtenden Kanal Scheiter und Langholz zur Großen Mühl zu schwemmen.
Josef Rosenauer wird zum Fürstlichen Schwemmdirektor ernannt und damit direkt dem Fürsten unterstellt.

1791: Am 15. April 1791 beginnt die Scheiterschwemme. Es werden die ersten Scheiter am Rosenhügel eingeworfen und nach einem Tag bei Untermühl ausgeländet.

1793: Der Kanalbau erreicht Hirschbergen, damit ist der Alte Kanal (Hirschbergen - Zwettelbach) fertiggestellt.

1804: Josef Rosenauer stirbt 69-jährig in Krumau.

1805: Ernest Mayer, der Nachfolger Rosenauers als Schwemmdirektor, ersetzt beim Roßbach das hölzerne Gerinnwerk durch eine Brücke aus nassem Mauerwerk, sowie durch einen Erddamm.

1821: Ernest Mayer beginnt mit dem Bau des Neuen Kanals (Hirschbergen - Lichtwasserbach) unter Mitarbeit der Ingenieure Falta und Kraus, wobei Mayer anstelle der von Rosenauer geplanten großen Schleife, um den Flößlberg (Plesivec) die Durchgrabung des Bergrückens mittels eines 221 Klafter (419 m) langen Tunnels vorschlägt.

Am 4. September 1821 erfolgt der Baubeginn des Tunnels. Nach der Errichtung von 2 Wetterschächten zwischen Ein- und Ausgang des Stollens, die auf 7 bzw. 8 Klafter (13,28 bzw. 15,18 m) abgeteuft werden, kann von 6 Punkten aus gleichzeitig gegeneinander gearbeitet werden. Für die Sprengung des grobkörnigen Granitfelsens sind rund 4000 kg Pulver notwendig.

Erneuerung des Schwemm-Privilegs auf weitere 30 Jahre.

1823: Der Bau des Tunnels wird abgeschlossen.

1824: Erstmals wird Holz durch den Tunnel geschwemmt.

1835: Errichtung des Stauweihers bei Hirschbergen (Jelení Jezirko).

1851: Schwemm-Privileg wird auf weitere 30 Jahre erteilt.